PM: Verantwortungsvolle und nachhaltige Schulpolitik, die auf Dauer angelegt ist

Eine wunderliche Pressemitteilung des Landratsamtes Rottweil hat auch im Grünen Kreisverband Rottweil Aufsehen erregt. Schramberg bekomme kein Wirtschaftsgymnasium und überhaupt würden Gemeinschaftsschulen einseitig und ideologisch bevorzugt, so ist aus den Zitaten von Landrat Dr. Michel herauszulesen.

„Das Programm zur regionalen Schulentwicklung der grün-roten Landesregierung ist zielgerichtet auf eine flächendeckende Abdeckung mit Schulen. Das geht nur, wenn man auch mal über die Kreisgrenzen hinausschaut“, so Winfried Praglowski, Mitglied des Grünen Kreisvorstands.

„Ich würde mir auch ein Wirtschaftsgymnasium in Schramberg wünschen“, so Sonja Rajsp, Grüne Landtagskandidatin für den Kreis Rottweil. „Aber wenn es pro Jahr 57 Schülerinnen und Schüler gibt, die theoretisch vom BK1 auf das WG könnten – wie viele davon entscheiden sich für eine Ausbildung, für das TG, für ein BufDi–Jahr oder gehen direkt auf das Berufskolleg, Fachbereich Wirtschaft? Die Frage, ob ein WG dauerhaft genügend Schüler hätte, muss man sich stellen – und muss man sich auch ehrlich beantworten. Und was die beruflichen Gymnasien mit den Gemeinschaftsschulen zu tun haben sollen, erschließt sich mir nicht. Das liest sich nicht wie die Aussage eines Herrn Dr. Michel, sondern eher wie markige Wahlkampfsprüche ohne zusammenhängende Logik von der Opposition.“ Übrigens seien auch nicht alle Anträge für Gemeinschaftsschulen durchgegangen – von 33 Anträgen wurden nur 28 genehmigt, „so viel zum gern kolportierten Thema ‚ideologische Verblendung‘. Es gilt der Leitsatz ‚Qualität vor Quantität‘, es muss in die Zukunft gedacht werden, damit wir nicht in wenigen Jahren wieder strukturelle Probleme bekommen.“

Das Kultusministerium hat in einer Pressemitteilung die Unterstellungen und Falschbehauptungen des Rottweiler Landrats entschieden zurückgewiesen. Es sei „unzutreffend, dass dem Antrag auf Einrichtung eines Wirtschaftsgymnasiums ‚mit ganz schwachen Argumenten‘ nicht entsprochen wurde.“ Bei der Prüfung der rechtlichen Voraussetzungen für die Einrichtung einer Schule orientieren sich das Kultusministerium und die Schulverwaltung an erprobten und anerkannten Kriterien. Dies gilt für alle weiterführenden Schularten gleichermaßen. Wie wenig Substanz die Anwürfe des Landrats Dr. Michel haben, zeige auch die Behauptung, die Landesregierung „lass gerne mal 5 gerade sein“, wenn es um die Einrichtung von Oberstufen an Gemeinschaftsschulen gehe (sic).  Denn: Bis jetzt gibt es weder Anträge auf Einrichtung von Oberstufen an Gemeinschaftsschulen noch dafür notwendige Prognosen.

Link zur Berichterstattung:

Die Pressemitteilung des Landratsamtes habe ich auf der Homepage leider nicht finden können – aber hier die Berichterstattung der örtlichen Presse:

http://www.nrwz.de/aktuelles/kreis/streit-um-nicht-genehmigtes-wirtschaftsgymnasium-auf-dem-sulgen/20160201-1947-108121

PM-landratsamt