Nachhaltige Landwirtschaft im Nebenerwerb – mehr Förderung für kleine Höfe
Jüngst besuchte ich den Biolandhof der Familie Dürr in Dunningen, ausnahmsweise durfte meine 11jährige Tochter mitkommen, für sie war es ein Paradies! Jutta und Roland Dürr wollten immer schon mit vielen Tieren leben, so haben sie sich vor 24 Jahren ihren Lebenstraum erfüllt und den Hof gekauft. Pferde, Rinder, Schweine, Schafe und Hühner tummeln sich hier, und alle haben viel Platz im Stall und im Außen-Auslauf. „Unsere Tiere bekommen mehr Platz, als es laut Richtlinien geben muss“, erklärte mir Roland Dürr. „Ich will, dass es meinen Tieren gutgeht.“ Auf 40 Hektar Land wird außerdem Getreide angebaut. Die Dürrs betreiben ihren Hof im Nebenerwerb. Ihr Sohn Lorenz steht schon in den Startlöchern, er wird den Betrieb übernehmen, allerdings wird auch er die Landwirtschaft neben seinem Hauptjob betreiben. In unserem Gespräch stellte Roland Dürr klar, dass für ihn eine bessere Förderung der Biolandwirtschaft wichtig ist. Zwar werden Biobauern jetzt schon gegenüber der konventionellen Landwirtschaft besser gefördert, aber für Dürr reicht das nicht aus. Wir waren uns einig, dass gerade hier in der Region mehr Förderung für kleine Höfe dringend vonnöten ist. „Die kleinteiligen Strukturen hier sind schön, aber wir wollen auch, dass sie erhalten bleiben“, so mein Statement. Und dafür braucht es eben Förderungen. Einig waren wir uns auch, dass die ausufernde Bürokratie eine wirkliche Belastung für alle Landwirte bedeutet, egal, ob sie konventionell oder ökologisch arbeiten.
Sehr gefreut habe ich mich, dass bei Dürrs die Hofnachfolge geregelt ist – auch das ist ja heute keine Selbstverständlichkeit mehr. „Ich bin total beeindruckt, was Sie hier im Nebenerwerb alles erreichen können!“ Wir unterhielten uns noch angeregt über die Ackernative Solidarische Landwirtschaft (SoLaWi), wo ich im Vorstand ehrenamtlich tätig bin. Ganz klar ist die Notwendigkeit der Unterstützung für regionale Strukturen und Lebensmittel – denn der Grüne Spruch ist aktueller denn je: Regional ist optimal! Und wenn’s dann noch bio ist – umso besser.