Am Freitag konnte ich mit Stuttgarts OB Nopper sprechen. Er war zum Neujahrsempfangs der CDU in die Rottweiler Stadthalle gekommen, und das Bündnis Pro Gäubahn hatte zur Demo aufgerufen, immerhin ist Frank Nopper vehementer Verteidiger der Anbindung der Gäubahn an den Flughafen Stuttgart. Mit der der Süden des Landes und auch die Schweiz nicht mehr direkt in die Hauptstadt kommt.
„Ihr müsst akzeptieren, dass wir in Stuttgart anderer Meinung sind“, so konterte Stuttgarts OB Frank Nopper die Kritik von uns Demonstranten vor der Rottweiler Stadthalle. „Die neue Strecke über Zürich nach Mailand wird dann viel attraktiver, wenn sie an den Flughafen angeschlossen ist“, befand Nopper, der überzeugt davon ist, dass der Pfaffensteigtunnel, immerhin 11,5 Kilometer lang, in sieben Jahren gebaut sein wird und dies für den großen Wurf hält. Und dabei ist noch nicht einmal die Grundstücksfrage geklärt, ich bin davon überzeugt, dass ein solcher Tunnel – wie auch S 21 – viel mehr Geld und Zeit kosten wird als es die Verantwortlichen jetzt angeben. „Wir wollen unterbrechungsfrei nach Stuttgart, wollen nicht in Vaihingen umsteigen, wollen keine Kappung der Gäubahn!“, das ist die klare Forderung von uns Grünen: Die Gäubahn muss im alten Gleisbett zum Hauptbahnhof fahren, bis es eine andere, ebenfalls umstiegsfreie Lösung gibt. Wir wollen nicht nach Stuttgart-Nord und auch nicht durch einen Pfaffensteigtunnel!
Von mit auf den von den Gäubahn-Anrainern vorgeschlagenen unterirdischen Ergänzungsbahnhof für S 21 angesprochen, konterte der Stuttgarter OB: „Wir brauchen den Platz, wir haben Wohnungsnot.“ Mit Blick auf die mindestens zehn Jahre Planung, die Stuttgart dafür braucht, habe ich ihm gesagt: „In den zehn Jahren wäre es ein Leichtes, den unterirdischen Ergänzungsbahnhof zu bauen, damit wir weiterhin nach Stuttgart rein fahren und dort umsteigen können. Wir wollen nicht nur zum Flughafen!“