Herzog: Bei E-Bikes die Nase vorn

„Wir haben die Mitarbeiter von Anfang mit ins Boot genommen“

In Sachen E-Bikes hat die Sulgener Firma Herzog Gears die Nase vorn. Doch nicht nur das war ein Grund für den Besuch von Landtagskandidatin Sonja Rajsp, die jetzt von Geschäftsführer Dr. Matthias Aust die innovative Firma Herzog als Teil der hGears Gruppe auf dem Sulgen vorgestellt bekam. Herzog unterlag einem großen Wandel, als die strategische Entscheidung, sich auf e-Mobilität zu konzentrieren, in 2016 getroffen wurde.

2011 erfolgte der Kauf durch eine Private Equity Gesellschaft, seit 2015 ist Herzog Teil einer größeren Familie: mit den beiden Schwestern in Padova (Italien) und Suzhou (China) gebe es regen Austausch und Wissenstransfer – das sei sehr hilfreich und produktiv für Zukunftsprojekte, so Aust. Inzwischen machen die Sulgener einen sehr hohen Teil ihres Umsatzes mit E-Bike Komponenten und als hGears Gruppe sind sie führend im Bereich E-Mobility.

Dafür wurde aber auch kräftig investiert: 28 Millionen Euro in den letzten drei Jahren. Das zahlt sich aus: Herzog bildet mehr als 30 Azubis zu Zerspanungsmechanikern, Industriemechanikern, Mechatronikern und in kaufmännischen Berufen aus.

Aust zeigt auf, wie innovativ man hier denkt und handelt: hGears ist First Mover im Bereich E-Mobility und unterstütz seine Kunden bei der Entwicklung von Komponenten und Getrieben. Dies reicht von der Werkstoffauswahl, über den Bau von Prototypen bis hin zur Erprobung von Getrieben und der Geräuschoptmierung.

So hat Herzog auch einen Vorsprung vor anderen Komponentenherstellern und arbeitet mit nahezu allen namhaften Unternehmen im Bereich E-Mobility, Automotive und Powertools zusammen. Aber auch die Lean-Production ist ein wichtiger Aspekt, hier wird langfristig und zukunftsorientiert gedacht. Die Mitarbeiter werden eng in die Entwicklung miteinbezogen, ob es um Fehlersuche, Qualität oder Information geht. „Das haben wir in den letzten Jahren konsequent umgesetzt“, erklärte Dr. Matthias Aust der Besucherin. Fertigungsleiter Antonio Palazzo studiert berufsbegleitend Lean-Management, um auch hier vorne mit dabei sein zu können. So stehen überall Quality-Points, wo die Mitarbeiter schichtübergreifend wichtige informieren erhalten, und Mitarbeiter*innen-Information ist Chefsache: So nimmt Dr. Aust regelmäßig Podcasts für die Belegschaft auf, in denen er über Unternehmens-News berichtet.

Und in der neuen Härterei wird zur Reduzierung des CO2-Ausstosses nachhaltig in elektrisch beheizte Härteöfen investiert, welche im 2 Halbjahr 2021 in Betrieb genommen wird. „Sehr gut dazu passt eine eigene PV-Anlage auf dem Dach“, schlug Rajsp vor.

Auch die anderen Produktionsbereiche wurden und werden weiterhin sukzessive renoviert. Geschäftsführer Dr. Aust, Fertigungsleiter Antonio Palazzo und Isabelle Hipp, Leiterin Human Resources, zeigten sich stolz auf die tolle Unternehmenskultur und die Pionierleistung ihrer Firma. „Die Mitarbeiter mussten viele Umstellungen mittragen“, erzählte Palazzo, „das war nicht immer einfach. Aber man muss sie eben mitnehmen. Wir haben sie von Anfang an mit ins Boot genommen.“ Immer ganz transparent und offen mit viel Kommunikation, das ist Teil der Firmenphilosophie von Herzog. Und das zahlt sich auch aus: Im letzten Jahr machte die hGears Gruppe 126 Millionen Euro Umsatz und mehr die Hälfte davon am Standort Schramberg. Derzeit laufen die Maschinen teilweise in 17 oder auch mehr Schichten pro Woche. „Ich bin total beeindruckt, dass Sie es geschafft haben, so früh auf den Markt zu reagieren und die E-Mobilität in den Fokus zu stellen“, freute sich Sonja Rajsp. „Schnell reagieren und vorn dabei sein: So sichert man Arbeitsplätze!“