Mit der Bundestagsabgeordneten Agnieszka Brugger habe ich mich über aktuelle Themen ausgetauscht.

Blick über den Rottweiler Tellerrand

Im Gespräch mit Bundestagsabgeordneter Agniezska Brugger

„Blick über den Rottweiler Tellerrand“ – unter diesem Titel habe ich mich mit der Bundestagsabgeordneten und stellvertretenden Fraktionsvorsitzende der Grünen, Agnieszka Brugger, per Instagram live ausgetauscht. Wie der Titel bereits andeutet ging es dabei vor allem um politische Themen, die über den Kreis Rottweil, aber auch das Land Baden-Württemberg hinausgehen und wie sie sich auf die lokale und regionale Ebene auswirken.

Als erstes Thema haben wir das neue Lieferkettengesetz behandelt, das mehr Menschenrechte und Umweltschutz bei der Produktion fordert. Dieses sei zwar bereits ein Fortschritt, bleibe aber in einigen Punkten noch deutlich hinter den Erwartungen zurück, kritisierte Agnieszka. So nütze das Gesetz wenig, wenn die Einhaltung nicht hinreichend kontrolliert werde.

Weiter sprachen wir über die derzeitige Situation in Myanmar. Erfreulich sei die Solidarität mit den Demonstrierenden, die sich in der Bundestagssitzung zu diesem Thema gezeigt habe, meinte Agnieszka. Bedauerlich hingegen, dass die Bundesrepublik Deutschland in Myanmar nur wenig Einfluss ausüben kann.

Weiteren Gesprächsstoff bildete der Präsidentschaftswechsel in den USA. Klar, dass wir beide hier wirklich erleichtert sind, vor allem darüber, dass die USA wieder dem Pariser Klimaschutzabkommen beigetreten sind.

Ein Herzensthema von Agnieszka ist die feministische Außenpolitik. Hier betonte sie ausdrücklich, es gehe nicht darum, Männer als Kriegstreiber zu diffamieren, sondern darum, Gleichberechtigung zu schaffen. Im Blick stehen dabei aber nicht nur Frauen, sondern auch Minderheiten.

Meine Lieblingsthemen, in die ich hineingewachsen bin,  sind der ländliche Raum und die Landwirtschaft. Ganz aktuelles Thema: die Gäubahn. Die Pläne zum Ausbau sehe ich allerdings ganz klar als Nebelkerze: Der Bau eines elf Kilometer langen Tunnels wird zu lange dauern, während wichtige Haltestationen wie Böblingen und Singen wegfallen sollen. Ich plädiere dafür, den bisherigen Streckenverlauf beizubehalten und mit einem unterirdischen Anschlussbahnhof an den Hauptbahnhof anzubinden.

Über das gesamte Gespräch zeigte sich immer wieder, dass Themen, die über den Rottweiler Tellerrand hinausgehen, den Kreis Rottweil immer auch tangieren, während kreisbezogene Politik aber auch über diesen hinauswirken kann. Politik in kleinen wie auch in großen Dimensionen stehen immer in Wechselwirkung miteinander.