Wissenschaftsministerin Bauer beeindruckt vom Gewerbepark Neckartal
Von der Industriebrache zum Vorzeigeobjekt
Am Montag war Theresia Bauer, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst, zu Besuch im Gewerbepark Neckartal. Und sie war beeindruckt. Zunächst von dem, was der grüne Bundestagsabgeordnete und Pionier hier unten, Hubert Nowack, über das Areal der einstigen Pulverfabrik zu erzählen hatte. Das Areal, das einst im Dornröschenschlaf lag, in dem armdicke Birken durch die Dächer der ehemaligen Fabrikgebäude wuchsen. Und das von ein paar Idealisten allmählich wieder aufgeweckt wurde, Idealisten, die sich zum Team Neckartal zusammenschlossen, um ihre Ideen durchsetzen zu können. Nowack erzählte von Duttenhofer, dem Erfinder des rauchlosen Pulvers, dem Duzkumpel von Bismarck, weshalb dann satte fünf Millionen Reichsmark hier runter flossen, mit denen der Pulverfabrikant seine Industrie-Paläste bauen konnte. Vieles, auch die Brücke des Beton-Pioniers Emil Mörsch, retteten die Neckartäler vor dem Abriss, bei der Mörsch-Brücke in der allerletzten Minute, drei Tage, bevor die Bagger anrückten. Nowack erinnerte aber auch an die Produktion von Nylonfasern der Rhodia AG bis in die Neunzigerjahre, die hier unten auf vom ausgeglichenen Tal-Klima profitierte und daher besonders stabile Strumpfhosen herstellen konnte.
Heute ist das Neckartal ein Vorzeigeobjekt, das auch die Wissenschaftsministerin sehr beeindruckte. So wie die Firma I-Mation, einst ein Ein-Mann-Betrieb, der heute 21 Mitarbeiter hat und die Produkte weltweit verkauft. I-Mation ist spezialisiert auf industrielle Bildverarbeitung, die Kameras können beispielsweise feinste Fehler in Bauteilen erkennen, aber auch Roboter steuern. Geschäftsführer Thomas Hahn betonte auch, dass man eng mit der Hochschule Furtwangen zusammenarbeite, die ja hier im Neckartal ein Studienzentrum betreibt. Das hat auch mit dem Fachkräftemangel zu tun, denn auch I-Mation tut sich schwer, neue Mitarbeiter zu finden. „Wir brauchen Mitarbeiter aus der Region“, so Hahn. Man habe die Erfahrung gemacht, dass Leute, die von weiter weg kämen, nicht lange hier blieben.
Konsequenterweise ging es anschließend in das Studienzentrum, und auch hier kam die Ministerin aus dem Staunen über so viel Innovation kaum heraus. Denn die HFU kooperiert von hier aus mit den Rottweiler Schulen, mit der Industrie, den vielen Zulieferern in der Region, und das in einem wirklich wunderschönen Ambiente. Im Gespräch mit Prof. Ulrich Mescheder, der Prorektor der HFU, zeigte die Ministerin dann ein paar wertvolle Tipps für weitere nützliche Kooperationen auf – ein Besuch mit Mehrwert für alle Beteiligten.
Hier noch ein paar Eindrücke: