Kürzlich habe ich Hardts Bürgermeister Michael Moosmann besucht. Ich erfuhr im Gespräch viel Interessantes über den Ort, der in Sachen Nachhaltigkeit schon viel erreicht hat. So gibt es vor dem Rathaus nur drei Parkplätze, und mehr braucht es auch nicht, denn die Mitarbeiter kommen gern mit dem Rad oder zu Fuß, zehn haben ein Job-E-Bike. Im neuen Wohngebiet Königsbergerstraße Ost sind die Häuslebauer verpflichtet, sich entweder für Photovoltaik, Dachbegrünung oder Solarthermie zu entscheiden. Zudem ist das Baugebiet nicht im Außenbereich, sondern auf einer Wiese im Ort selbst, bedeutet also Innenverdichtung: ein Punkt, der uns Grünen ja sehr am Herzen liegt. Hardt hat zudem, was sehr selten ist, das Stromnetz in eigenem Besitz. Dafür suchen die Gemeindewerke allerdings jetzt einen größeren Partner, denn die Verwaltung des Stromnetzes ist sehr aufwändig. Seit 2000 ist Hardt Solardorf, auch das ein Punkt, der mir wirklich Freude machte.
Ideen gäbe es viele, erzählte Michael Moosmann. Allerdings seien große Investitionen in nächster Zeit nicht drin, da die finanziellen Mittel durch große Investitionen in der Vergangenheit eingeschränkt seien und der Kindergarten erweitert wird. Moosmann, der noch im ersten Drittel seiner ersten Amtszeit ist, hat sein Augenmerk auch auf das, was man nicht sieht: So werden jetzt die Abwasserkanäle regelmäßig befahren, was zwar mit 66.000 Euro pro Befahrung richtig Geld kostet, aber auch sehr wichtig ist, um Mängel wie Lecks zu beseitigen, wie er mir erläuterte. Neue Wasserleitungen gibt es am Friedrichsberg, und mit ihnen gibt es für die Außenbereiche auch gleich Glasfaser – und dafür auch eine Landesförderung, was Moosmann besonders freut. Zudem kümmert sich der Bürgermeister um die Druckleitung vom Tiefbrunnen bis zum Sammler, das sind 1,6 Kilometer. Auch hier konnte Michael Moosmann mir Erfreuliches berichten: Der Hardter Bauhof kann sehr viel selbst machen, zwei der Mitarbeiter sind topfit in Sachen Tiefbau, so braucht man keine externen Firmen beauftragen.
Auch in Sachen Belebung der Ortsmitte hatte der Bürgermeister gute Nachrichten: Das Gasthaus Kreuz, das in der Vergangenheit viele Pächterwechsel hatte, wird demnächst von einem Hardter Bürger als Pizzeria mit Kebap-Lokal eröffnet. Belebung gab es im vergangenen Jahr auch an der Fasnet, denn erstmals gab es am Fasnetsfreitag Gruppen, die mit ihren lustigen Beiträgen von Gasthaus zu Gasthaus zogen. „Das ist schon traurig, dass das dieses Jahr nicht stattfinden kann. Das war der Beginn einer neuen Tradition“, bedauerte Moosmann den Ausfall der Fasnet 2021.