Am Montag erneut eine Menschenkette in der Oberen Hauptstraße / Geschockt über „Hitlergruß“ und „Wir sind das Volk“-Rufe
Sehr zufrieden zeigen sich die Veranstalter der Menschenkette vom vergangenen Montag von deren Verlauf. Schockiert sind Elke Reichenbach und Peter Bruker aber über den sogenannten „Hitlergruß“ und die „Wir sind das Volk“-Rufe bei den „Spaziergängern.
Rund 600 Menschen versammelten sich am vergangenen Montag zu einer angemeldeten Menschenkette in der Oberen Hauptstraße. Mit FFP2-Masken und Schals als Abstandhalter setzten sie so ein Zeichen gegen die immer größer werdende Zahl von „Spaziergängern“.
„Wir haben dabei unser Ziel erreicht, die Obere Hauptstraße wieder zurückzugewinnen. Es war ein eindrucksvolles Zeichen, das hier gesetzt wurde“, erklärt FFR-Stadträtin Elke Reichenbach. Den „Spaziergängern“ wurde so der Zutritt zur Oberen Hauptstraße verwehrt, und sie mussten sich für einen anderen Weg suchen. „Dabei wurden aber erneut Rechtsstaat und Polizei von den „Spaziergängern“ vorgeführt“, so Reichenbach. Die Verfügung des Landratsamtes, Masken zu tragen, wurde nahezu vollständig von den Teilnehmern ignoriert.
Unerträglich empfanden es Reichenbach und Bruker, dass dann am Ende des „Spaziergangs“ der sogenannte „Hitlergruß“ gezeigt wurde, und „Wir sind das Volk“-Rufe zu hören waren. „Vielen Teilnehmern unserer Menschenkette stand das blanke Entsetzen ins Gesicht geschrieben, als sie dies hörten. Man spaziert nicht mit Nazis. Niemals und nirgendwo“, so Bruker. „Wir sind das Volk“ wurde von den Demonstranten in der ehemaligen DDR gerufen. Später übernahm die Pegida diesen Ruf, inzwischen ist er ein beliebter Slogan, der bei Aufmärschen von Rechtsradikalen immer wieder skandiert wird.
Für „Spaziergänger“, die ihre Kritik an den Coronamaßnahmen deutlich machen wollen, sei spätestens jetzt der Zeitpunkt gekommen, sich zu überlegen, von wem sie sich hier instrumentalisieren lassen. Und wessen politisches Geschäft sie mit ihren Spaziergängen erledigen, so Reichenbach und Bruker übereinstimmend.
Deshalb wird am Montag, 31. Januar, erneut eine Menschenkette in der Oberen Hauptstraße stattfinden. Beginn ist um 17.30 Uhr, und nicht, wie versehentlich schon kommuniziert wurde, um 18 Uhr. Die Menschenkette steht wieder unter dem Motto „Ja zum Impfen statt Schimpfen! Ja zu Demokratie und Rechtsstaatlichkeit! Ja zu einem solidarischen Miteinander im Kampf gegen Corona!“ Jeder, der sich hinter dieses Motto stellen kann, ist zum Mitmachen eingeladen. Es gilt Maskenpflicht und die Abstandsregel, welche mit einem Schal, Tuch oder einem von zwei Leuten gehaltenen Transparent hergestellt wird. Auch wurde ein kleines kulturelles Programm vorbereitet. Wer weitere Informationen zu der Menschenkette haben will, kann die Organisatoren unter rottweil-sagt-ja@gmx.de anfragen.