Neujahrsempfang 2018: Eine Zukunft mit Chancen für unsere Kinder!

Es war ein wunderbarer Abend im Schwarzen Lamm! Proppenvoll mit gut gelaunten Menschen.

“Wir hoffen, dass wir eine Bundesregierung bekommen, die die Ökologie nicht außen vor lässt.” Gemeinsam mit Hubert Nowack durfte ich die zahlreichen Gäste begrüßen. Immerhin hat der kleinste Kreisverband des Landes ein tolles  Wahlergebnis hingelegt. “Wir sind zwar klein, aber irgendwas machen wir richtig, und irgendwie sind wir auch wichtig!”

Grünes Thema: Landwirtschaft

Zum Beispiel in Sachen Glyphosatverbot: Auch wenn Landwirtschaftsminister Schmidt gegen alle Regeln einer Weiternutzung zugestimmt habe, haben die Rottweiler Grünen um Hubert Nowack ein Verbot auf Rotweils kommunalen Flächen durchgesetzt. “Wir werden weiter kämpfen. Es geht nicht nur darum, zu verbieten, sondern auch um Kommunikation mit den Nutzern und darum, bessere Alternativen zu finden”, habe ich in meiner Rede gesagt.

Ich habe auch erzählt von einem Gespräch mit Manfred Haas, Kreisvorsitzender des Bauernverbands, der eine große Versuchsreihe mit 1700 Kombinationen aus Sorten, Saatzeit, Dünge, Pflanzenschutz, Bodenbearbeitung gestartet hat. Der Großteil der Versuchsreihen ist immer noch konventionell und auch Glyphosat sei dabei, aber: Hier findet ein allmähliches Umdenken statt.

Wir müssen weg vom immer mehr Produzieren auf Teufel komm raus unter dem Motto „wachse oder weiche“! Wir gründen z. B. die “Ackernative Solidarische Landwirtschaft”, am kommenden Mittwoch im Gasthaus Grüner Baum in Hardt. Wichtig ist, dass das Risiko anders verteilt wird. Egal wie groß die Ernte ist: Der Landwirt bekommt seine Pacht und die Gärtner ihren Lohn – das Risiko tragen die Vereinsmitglieder. Und in diese Richtung muss auch die Landwirtschaft gehen!

Bundestagskandidat und Vorstandssprecher Hubert Nowack betonte, dass wir Grünen im Kreis gut aufgestellt sind, wir setzen uns für mehr ÖPNV und auch die Breitbandversorgung ein. Mit vielleicht ungewollter Rückendeckung der Stadt Rottweil, deren Slogan für die Landesgartenschau “Höher, grüner, weiter” lautet. “Daran werden wir weiterarbeiten!”, trotz des hinter ihm liegenden anstrengenden, kräftezehrenden Wahlkampfs.

Die Bundestagsabgeordnete Kerstin Andreae hatte nur Lob für uns, das hat mich sehr gefreut.

Ihr Bericht aus Berlin klang weniger erfreulich. Die FDP hat die Jamaika-Gespräche platzen lassen, obwohl so viele Kompromisse erreicht worden waren. “Das ist an Verantwortungslosigkeit nicht zu überbieten!” So hatte man sich geeinigt, 14 Kohlenmeiler abzuschalten (“Wir hatten 20 gefordert”), und hätte damit sofort 40.000 Tonnen CO2 eingespart. Hingegen haben die Sondierer von CDU und SPD als erstes das Klimaziel für 2020 gekippt, anstatt daran zu arbeiten. “Wir hätten es vielleicht auch nicht geschafft”, gab Kerstin zu. Aber es einfach zu kippen ist das falsche Signal.

Eine Haltungskennzeichnung für Fleisch, gute Programme gegen Kinderarmut, diese “Schande für unser reiches Land”, das Aus für die anlasslose Vorratsdatenspeicherung – alles Punkte, die wir Grünen bei Jamaika durchgesetzt hatten. Nun aber fehlt es an der Idee, die die Gesellschaft zusammenhält. Fluchtursache Klimawandel, eine immer weiter auseinanderklaffende Schere zwischen Arm und Reich: “Wie gestalten wir Zukunft so, dass es unseren Kindern mindestens genauso gut geht wie uns?“ Und zwar nicht nur den Kindern in unserem Land, “wir werden teilen müssen”, so die Politikerin, “und wir dürfen vor den anstehenden Problemen nicht die Augen verschließen. Davon gehen die nicht weg.” Sie ging auch auf die AfD ein: “Die Sprache im Bundestag hat sich in wenigen Wochen verändert.” Da ist eine Verrohung zu spüren, und jedes, wirklich jedes Thema wird so hingedreht, dass es am Ende um die Flüchtlinge geht. “Es ist unfassbar, wie sich dieses Thema durchzieht.”

Da wird Ungarns Präsident Viktor Orban als Held dargestellt und die Wahl in Österreich als Vorbild für Deutschland gesehen. Kürzlich hat Alexander Gauland getwittert: “Wenn Ihr Krieg haben wollt, könnt Ihr ihn haben!” Dem muss sich jeder entgegenstellen, doch “sind wir wehrhaft genug”, so die Frage von Kerstin.

Ein Bundestag, in dem nicht nur Sprache und Arbeiten härter geworden, sondern auch so wenig Frauen sitzen wie das letzte Mal 1998, dabei würden Frauen der Politik guttun, Diversität die Gesellschaft bereichern. Auch hier gibt es viel zu tun, aber immerhin: Eine Studie des BDI hat jetzt belegt, dass der Klimaschutz ein echter Jobmotor ist: Grünes Licht am Ende des Tunnels.

Unsere Betreuungsabgeordnete aus dem Landtag, Martina Braun, freute sich über die vielen Gäste und betonte dann, dass die AfD auch in Stuttgart mit unsäglichen Debatten und stapelweise Anträgen, die nichts Sinnhaftes ergeben, für Ärger sorgt. “Und alles ufert im Thema Flüchtlinge.” Das stiehlt Zeit, die man dann für konstruktives  Arbeiten nicht mehr hat, sagte sie.

Dabei zeigt Grün-Schwarz doch, dass es geht, wir werden mit dem Rekordhaushalt in Schulen, Straßen und den Schuldenabbau und damit in die Zukunft investieren. Außerdem in den sozialen Wohnbau, der auch im ländlichen Raum nötig ist, und in die bedrohte Biodiversität. Dabei geht es keineswegs nur um die Bienen: “Am Ende der Artenkette steht der Mensch!”

Darum setzt man jetzt unter anderem auf Landwirte, die freiwillig auf Glyphosat verzichteten. Martina erzählte, sie habe sich gefreut, als Bayerns designierter Ministerpräsident Markus Söder betont habe, dass das Ackergift aus Bayern rausmüsse. “Aber wir in Baden-Württemberg sind schon weiter.”

Grün ist übrigens interessant für alt und jung! So will ein 79jähriger aus Dornhan bei uns eintreten und „die letzten 10 Jahre noch was sinnvolles machen“ – und eine 14jährige war da, die gern grün-aktiv werden möchte. Ist das nicht schön? 😀

Hier noch ein paar Impressionen: